Wie Medikamente wirken – und warum sie kein Zeichen von Schwäche sind

Veröffentlicht am 20. Juni 2025 um 18:00

© 2025 Lisa Widerek · Keine Chemiekeule – Warum Medikamente mehr als nur ein letzter Ausweg sind.

Zwischen Widerstand und Wunder

Ich habe lange gezögert. Nicht aus Trotz, sondern aus Angst. Ich wollte nicht "verändert" werden. Nicht fremdgesteuert, nicht gedämpft. Ich hatte Angst, dass Medikamente mich zu jemandem machen, der ich nicht bin. Oder schlimmer: jemandem, der endlich funktioniert. Für andere. Nicht für sich selbst.

Heute weiß ich: Medikamente haben mich nicht zu jemand anderem gemacht. Sie haben mir geholfen, wieder ich zu sein.


Die Entdeckung: Wenn der Widerstand bröckelt

Mit 21 bekam ich das erste Mal ein Antidepressivum – Citalopram. Die Ärztin glaubte mir nicht, dass ich ADHS habe. Stattdessen hieß es: „Das ist eine Depression.“ Das Citalopram wirkte bei mir jedoch paradox. Ich war nicht ruhiger, nicht stabiler – sondern gereizter, rastlos, innerlich leer. Und irgendwann so verzweifelt, dass Suizidgedanken dazukamen. Ich nahm zu, fühlte mich entfremdet. Und entschied: Nie wieder Antidepressiva.

Erst Jahre später – mit besserem Wissen – bekam ich Elontril (Bupropion). Ein Wirkstoff, der auch bei ADHS unterstützend wirkt. Es war wie ein vorsichtiger Sonnenstrahl. Ich wurde wacher, klarer. Kein Zombie – sondern endlich anwesend.

Leider stellte sich später heraus: Während Elontril (Original) bei mir hervorragend half, wirkte das Generikum Bupropion völlig anders. Ich fühlte mich überdreht, „falsch verdrahtet“. Trotz gleichem Wirkstoff – ein Unterschied, den viele Ärzt*innen nicht ernst nehmen.


Medikamente verstehen: Was sie tun – und was nicht

Psychotrope Medikamente beeinflussen die Botenstoffe im Gehirn. Stell dir dein Gehirn wie eine riesige Stadt vor. Medikamente sind wie Verkehrsleitsysteme, die Stau in bestimmten Bereichen auflösen. Sie bringen nicht plötzlich neue Straßen, aber sie ermöglichen, dass Informationen überhaupt ankommen.

  • ADHS-Medikamente wie Methylphenidat (z. B. Medikinet, Ritalin) oder Lisdexamfetamin (z. B. Elvanse) helfen, den Dopamin-Haushalt zu regulieren.

  • Antidepressiva regulieren z. B. Serotonin oder Noradrenalin – was bei Antrieb, Schlaf, Stimmung hilft.

  • Neuroleptika wirken auf Dopamin und helfen bei massiven Reizüberflutungen, Angst oder Realitätsverlust.

Medikamente verändern nicht deine Persönlichkeit – sie machen sie zugänglich.

Wichtig: Medikamente ersetzen keine Therapie. Aber sie schaffen manchmal überhaupt erst die Voraussetzung, an sich zu arbeiten.


Der Tag, an dem ich das erste Mal „Ruhe“ hörte

Als ich nach meiner ADHS-Diagnose Medikinet verschrieben bekam, nahm ich es an einem Morgen – und weinte. Ich sagte zu meiner damaligen Freundin: „Hörst du das?“ – Sie antwortete: „Was denn?“ – Und ich sagte: „Die Ruhe.“

Ich hatte Angst, dass ich mit Medikamenten nicht mehr kreativ sein könnte. Dass ich FliWi verliere. Doch ich habe nur den Lärm verloren – nicht meine Lebendigkeit.

Was, wenn Medikamente uns endlich den Raum geben, wir selbst zu sein – ohne Dauerstress, ohne ständige Alarmbereitschaft, ohne ständiges Maskieren? Ich bin seitdem unwahrscheinlich friedlich und reflektiert geworden.

Allerdings kam mit Medikinet später der Rebound: eine Art Rückprall, wenn das Medikament nachlässt. Ich wurde gereizt, überdreht, emotional instabil. Und wusste: Das ist nicht die Lösung auf Dauer.

Dann bekam ich Elvanse (Lisdexamfetamin) – und es war, als würde mein Kopf zum ersten Mal in meinem Leben sortiert. Ich nehme heute die Höchstdosis. Und sie hilft mir, zu denken, zu atmen, zu leben.


Wie wirken die Medikamente?

Medikinet & Ritalin (Methylphenidat):

  • Unretardierte Form: wirkt nach ca. 20–30 Minuten, hält 3–4 Stunden.

  • Retardierte Form: setzt verzögert frei, wirkt ca. 6–8 Stunden.

  • Rebound möglich, wenn Wirkung nachlässt.

Elvanse (Lisdexamfetamin):

  • Prodrug – wird im Körper langsam zu aktivem Wirkstoff umgewandelt.

  • Wirkungseintritt: nach ca. 1–2 Stunden.

  • Wirkdauer: 10–13 Stunden.

  • Wird konstant abgebaut – wie Alkohol. Kein plötzlicher Wirkabfall.

  • Sanfter Wirkungseintritt und sanftes Nachlassen. Kein harter Cut wie bei Methylphenidat.

  • Bei mir: nicht ganz so stark fokussierend, aber beständiger.

  • Kann nicht überdosiert im klassischen Sinne werden – bei hoher Dosis wird nur die Wirkdauer verlängert, nicht die Intensität der Wirkung.

Spiegelmedikamente vs. Bedarfmedikamente:

  • Spiegelmedikamente (z. B. Intuniv): müssen regelmäßig eingenommen werden, um stabil zu wirken.

  • Bedarfmedikamente (wie Elvanse): wirken über den Tag, bauen sich dann ab.


Medikinetierung: Die Kunst des Einstellens

„Gib mir einfach das, was hilft“ – das wäre schön. Aber so einfach ist es selten. Die richtige Dosis, das richtige Präparat, der richtige Zeitpunkt – all das ist hochindividuell.

Ich habe gelernt: Medikamenteneinstellung ist kein Zustand. Es ist ein Weg.

Gerade bei ADHS-Stimulanzien beginnt alles mit einer niedrigen Dosis. Man steigert langsam – am besten jeden zweiten oder dritten Tag. Nicht, weil die Medikamente gefährlich wären, sondern weil der Körper sich an den neuen Botenstoffhaushalt gewöhnen muss.

Ein paar Tage lang ist alles unklar. Dann kommt plötzlich Fokus. Dann Müdigkeit. Dann vielleicht Gereiztheit. Und dann der Moment, in dem man spürt: „Das war zu viel.“ Oder: „Jetzt fühlt es sich gut an.“

Eine befreundete Fachfrau sagte einmal zu mir:

„Wenn du müde wirst, geh einen Schritt höher. Wenn du überdreht bist, geh einen zurück. Der Sweet Spot liegt dazwischen.“

Medikamenteneinstellung braucht Zeit. Und gute Begleitung. Leider ist genau das oft Mangelware.

Ein Gefühl wie Balancieren auf dem Drahtseil – aber irgendwann merkt man im besten Fall: Da ist die Mitte.

Viele verwechseln aber auch Stabilität mit Gleichgültigkeit. Aber innere Balance bedeutet nicht, dass man nichts mehr fühlt – sondern dass man überhaupt fühlen kann, ohne davon weggeschwemmt zu werden.

Gerade bei ADHS und Autismus ist das Nervensystem oft wie ein Verstärker ohne Filter. Medikamente helfen, die Regler im Nervensystem feiner zu justieren – damit Reize nicht mehr ungebremst durchrauschen, sondern sortierbar werden.


Wenn Medikamente heilen helfen

Es wäre unehrlich zu behaupten, dass es immer sofort passt. Medikamenteneinstellung ist ein Prozess. Bei mir dauerte es Wochen, bis ich die passende Dosis gefunden hatte. In der Zeit war ich zwischendurch überdreht, müde, gereizt oder total ausgeglichen – je nach Tag.

Das ist normal. Unser Gehirn ist komplex. Und der Körper braucht Zeit, sich einzustellen.

Studien wie die von Buitelaar et al. (2017) zeigen: Gerade bei ADHS braucht es oft Geduld und genaue Beobachtung, um den richtigen Wirkstoff in der richtigen Dosierung zu finden. Aber die Wirkung kann dann bahnbrechend sein.

Seit ich Elvanse nehme, bin ich ordentlicher. Klarer. Strukturierter. Mein IQ-Test stieg um viele Punkte, weil ich endlich in der Lage war, überhaupt fokussiert zu denken.

Auch meine Traumatherapie greift erst jetzt wirklich – weil mein Gehirn vorher mit Grundrauschen beschäftigt war. Jetzt ist Raum.


Wer bin ich ohne mein Chaos?

Ich hatte Angst, dass Medikamente mich verändern. Dass ich plötzlich angepasst bin, ohne es zu wollen. Nicht mehr ich – sondern ein gut funktionierender Schatten meiner selbst. Was ich nicht wusste: Das Chaos war nicht meine Persönlichkeit. Es war der Schleier darüber.

Mit Elvanse habe ich zum ersten Mal erlebt, wer ich darunter bin. Ohne Reizgewitter. Ohne Dauerstress im Hirn. Ohne das ständige „Ich sollte, ich müsste, ich darf nicht vergessen…“.

Ich war nicht weniger ich – ich war endlich ich.

Ich habe gelacht, gedacht, geschrieben – und plötzlich war da Platz für Tiefe. Nicht nur Getriebensein, sondern Gestaltung. Nicht nur reagieren – sondern spüren.

Und ja, manchmal ist es seltsam, sich neu kennenzulernen. Wenn man plötzlich merkt, dass der stille Moment nicht leer, sondern wohlig sein kann.


Langfristige Erfolge & Alltagssituationen

Ich habe nie erwartet, dass eine Tablette mein Leben ändert. Aber sie hat mir erlaubt, es endlich selbst zu ändern.

Seit ich Elvanse nehme – in Kombination mit Elontril – sind Dinge möglich, die vorher unvorstellbar waren:

  • Ich dusche regelmäßiger. Nicht gerne, aber mit weniger innerem Widerstand.

  • Ich bringe Struktur in meinen Alltag. Nicht perfekt – aber stabiler. Ich kann Pläne machen und sie auch umsetzen.

  • Ich verliere mich seltener in Gedankenspiralen. Es gibt eine klare Linie zwischen Reiz und Reaktion – nicht mehr nur Chaos dazwischen.

  • Ich streite mich weniger. Nicht, weil ich meine Meinung verloren habe, sondern weil ich nicht mehr so schnell explodiere.

  • Ich kann Deadlines einhalten. Oder zumindest abschätzen, ob ich sie schaffe – und frühzeitig kommunizieren.

  • Ich habe mehr Geduld mit meinen Kindern. Weil mein Nervensystem nicht ständig auf Anschlag läuft.

  • Ich kann in der Therapie arbeiten. Nicht nur reden, sondern fühlen – und dabei bleiben, ohne innerlich zu fliehen.

Und trotzdem bin ich ich. Ich bin immer noch kreativ, emotional, impulsiv. Ich denke bunt, ich spreche schnell, ich spüre tief.

Nur: Ich verliere mich nicht mehr in mir selbst.

Medikamente sind für mich kein Käfig – sondern ein Geländer. Ich laufe immer noch. Aber ich falle seltener.


Hormone, Zyklus & Wirkweise – der unterschätzte Faktor

Was oft übersehen wird: Der weibliche Zyklus hat erheblichen Einfluss auf die Wirkung von Medikamenten. Gerade bei ADHS-Stimulanzien berichten viele Frauen, dass die Wirkung in der zweiten Zyklushälfte (Lutealphase) deutlich schwächer ist – oft begleitet von Stimmungsschwankungen oder dem Gefühl, „nichts hilft mehr“.

Östrogen beeinflusst die Dopaminaufnahme im Gehirn – und das erklärt, warum Medikamente an manchen Tagen Wunder wirken und an anderen scheinbar verpuffen. Für viele Betroffene kann es hilfreich sein, ein Zyklustagebuch zu führen und die Medikation ggf. in enger ärztlicher Absprache anzupassen.

Dieses Thema ist noch wenig erforscht – aber für viele Frauen eine große Erleichterung, wenn sie merken: Es liegt nicht an dir. Es ist dein Zyklus.


Nebenwirkungen und Stolpersteine

Nicht alles ist rosarot. Ich habe erlebt:

  • Elontril (Original) half – das Generikum (Bupropion) dagegen nicht. Trotz identischem Wirkstoff. Und viele Ärzte verstanden das nicht.

  • Elvanse kann mit Bupropion Wechselwirkungen haben – manche fühlen sich „zu hochgedreht“.

  • Mein großer Sohn entwickelte durch Stimulanzien eine vorübergehende Tic-Störung, die durch ein Blutdruckmedikament (Intuniv) gemildert wurde.

  • Appetitverlust, Schlafstörungen, emotionale Dämpfung – all das kann auftreten.


Wenn der gleiche Wirkstoff nicht gleich wirkt – die Sache mit Generika

Manchmal ist es nicht der Wirkstoff selbst, der hilft oder stört – sondern die Form, in der er daherkommt.

Ich nehme Elontril, ein Medikament mit dem Wirkstoff Bupropion, das ursprünglich als Antidepressivum entwickelt wurde, aber auch bei ADHS unterstützend wirken kann. Die Originalversion von Elontril hat bei mir wunderbar funktioniert: mehr Fokus, mehr innere Ruhe, mehr Ich.

Doch als ich dann vom Arzt das Generikum „Bupropion“ verschrieben bekam – gesetzlich vorgeschrieben zur Kostenersparnis – war plötzlich alles anders. Ich war unruhig. Überdreht. Falsch verkabelt, irgendwie. Trotz gleichem Wirkstoff.

Ich habe versucht, es zu erklären. Doch viele Ärzt*innen winken ab: „Das ist doch das Gleiche.“
Aber es ist eben nicht das Gleiche.

Hilfsstoffe, Galenik, Freisetzungsgeschwindigkeit, Coatings – all das kann den Unterschied machen, gerade bei neurodivergenten Menschen mit empfindlicher Sensorik oder Reizverarbeitung.

Für mich war das eine Schlüsselerfahrung: Es zählt nicht nur, was drin ist. Sondern wie es wirkt – in mir.


Wenn die Gesellschaft urteilt – und warum sie Unrecht hat

Ich bin nicht nur Betroffene – ich bin Mutter. Und wenn es um Medikamente für Kinder geht, wird der Ton nochmal rauer. Da ist nicht nur die eigene Angst: „Ist das richtig?“ – da ist auch das Echo von außen. Das Urteil. Die Schubladen.

„Meine Kinder nehmen keine Drogen.“ – so sagte mein Ex. Und ich stand fassungslos da. Weil es kein „Drogenmissbrauch“ ist – sondern medizinisch begleitetes Unterstützen. Dieser Satz, den ich mir von meinem Ex anhören musste steht im Raum wie ein Vorwurf an alle, die sich trauen, Verantwortung zu übernehmen.

Meine Kinder (8 und 10) haben ADHS und Autismus – und sie bekommen Medikation. Aber nicht, weil ich will, dass sie brav funktionieren. Sondern weil ich will, dass sie sich wohlfühlen dürfen.

Ich erkläre ihnen, wie ihre Medikamente wirken. Was sie machen – und was nicht. Ich beantworte ihre Fragen. Sie dürfen entscheiden, ob sie am Wochenende ihre Bedarfsmedikation nehmen wollen. Sie kennen die Range: zwischen 0 und 7,5 mg – und sie lernen, ihren Körper zu spüren. Nicht als Objekt der Kontrolle, sondern als Teil ihrer Selbstwirksamkeit.

Ich werde dafür kritisiert. Vom Jugendamt. Von Menschen, die glauben, dass Bedürfnisorientierung Willkür sei. Dass ich Medikamente „nach Gutdünken verabreiche“.
Aber ich weiß: Ich habe meine Kinder nicht ruhiggestellt – ich habe ihnen Raum gegeben.

Und ja, sie haben in der Schule über ihre Medikamente gesprochen. Weil sie wissen, was sie nehmen. Weil sie aufgeklärt sind. Weil ich ihnen beigebracht habe, dass Wissen kein Geheimnis ist – und dass sie nichts Falsches tun, wenn sie ihre Geschichte erzählen.

Viele Menschen haben Angst vor Medikamenten, weil sie das Gefühl haben, sie könnten sich dadurch verlieren. Weil sie von anderen gehört haben, wie schlimm die Nebenwirkungen sind. Oder weil sie das Gefühl haben, dann "versagt" zu haben.

In der Apotheke habe ich geweint, weil Elvanse nicht lieferbar war. Nicht wegen der Tabletten. Sondern weil ich nicht wieder zurück in das alte Gedankenchaos wollte. Ich wollte nicht wieder dumm sein. Ja, hierbei handelt es sich für mich um ein echtes Herzensthema.

Wichtig zu wissen: Elvanse kann bei Drogentests auf Amphetamine positiv testen. Auch wenn es ärztlich verordnet ist, kann das bei Verkehrskontrollen problematisch sein. Ich habe immer mein Rezept im Auto – aber das schützt mich nicht vor dem Risiko, dass ein ahnungsloser Polizist mir trotzdem den Führerschein entzieht. Medikation bedeutet oft auch: sich absichern.


Ritalin-Zombies und Realität

Das Bild vom abgestumpften Kind, das apathisch ins Leere starrt, stammt oft von Überdosierungen, falschen Diagnosen oder Panikmache. Ritalin wurde in den 1940ern vom Chemiker Leandro Panizzon entwickelt – für seine Frau Rita. Und was heute als „Zwang zur Funktion“ dargestellt wird, war damals ein Geschenk: Mehr Lebensqualität, mehr innere Ruhe.

Medikamente sind kein Zeichen von Schwäche. Sie sind ein Zeichen von Klarheit, Selbstverantwortung und Hoffnung. Sie sagen nicht: "Ich gebe auf." Sie sagen: "Ich nehme mich ernst.". Sie sind kein Wundermittel. Aber sie können ein Wunder ermöglichen. Nämlich das, endlich Zugang zu sich selbst zu finden.


Medikamente als Werkzeug, nicht als Zwang

Ich habe mich nicht für Medikamente entschieden, weil ich aufgeben wollte. Ich habe sie gewählt, weil ich anfangen wollte.

Lange dachte ich, ich müsste „mich zusammenreißen“. Funktionieren. Aushalten. Irgendwie durch. Doch irgendwann verstand ich:

Ich habe nicht gelernt, mich zusammenzureißen – ich habe gelernt, was mir hilft, nicht zu zerreißen.

Medikamente sind für mich kein Zeichen von Schwäche. Sie sind ein Werkzeug. Wie eine Brille bei Sehschwäche. Wie ein Rollstuhl, wenn die Beine nicht tragen. Wie eine Taschenlampe in einem dunklen Raum.

Ich nehme sie nicht, weil ich mich selbst nicht aushalte – sondern weil ich mich endlich halten kann.

Weil ich mein Leben nicht mehr nur überstehen, sondern wirklich erleben möchte.

Und das ist kein Kontrollverlust. Das ist Selbstermächtigung.


Fazit: Deine Wahrheit zählt

Wenn du überlegst, ob Medikamente helfen könnten – hab keine Angst vor dem ersten Schritt. Es ist okay, Hilfe anzunehmen. Es ist okay, zu testen. Es ist okay, es abzulehnen, wenn es nicht passt.

Aber es ist auch okay, zu sagen: Ich will funktionieren – für mich. Ich will leben. Nicht nur überleben.

Trau dich: Sprich mit Ärzt*innen, frag nach Alternativen, informiere dich. Aber schließ es nicht aus, nur weil andere dir gesagt haben, es sei falsch.

Wenn du Fragen hast oder deine Geschichte teilen möchtest – ich freue mich auf den Austausch.

Herzlich,
FliWi

Zur besseren Übersicht habe ich am Ende dieses Beitrags eine Tabelle mit den wichtigsten ADHS-Medikamenten, ihren Wirkweisen und Besonderheiten zum Download eingefügt – für alle, die mehr Klarheit und Vergleichsmöglichkeiten brauchen.


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Medikamentenübersicht
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