Was ist ADHS?

 

ADHS steht für Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung. Klingt erstmal wie eine anstrengende Mischung aus Zappeligkeit, Konzentrationsproblemen und Chaos im Kopf. Aber ADHS ist so viel mehr – und vor allem: nicht gleich bei jedem gleich.

 

Oft bleibt ADHS bei Mädchen, Frauen und hochintelligenten Menschen lange unerkannt – besonders, wenn keine Hyperaktivität nach außen sichtbar ist. Man nennt das dann „ADHS vom unaufmerksamen Typ“. Oder wie ich es nenne: Gedankenspaghetti deluxe.


Die Basics – was genau passiert bei ADHS?

 

Vereinfacht gesagt, hat das Gehirn bei ADHS ein Problem mit der Reizfilterung und der Steuerung von Aufmerksamkeit, Impulsen und Motivation. Es fehlt häufig an Dopamin – dem „Motivations-Neurotransmitter“ – was bedeutet:

 

Was das Hirn nicht reizt, wird ignoriert. Was spannend |ist, wird mit Hyperfokus belohnt.

 

ADHS ist neurologisch bedingt, nicht „erzogen“ oder „eine Ausrede“.

Es betrifft die exekutiven Funktionen – also die Steuerungszentrale im Gehirn, die unter anderem zuständig ist für:

 

  • Struktur & Planung

 

  • Impulskontrolle

 

  • Frustrationstoleranz

 

  • Arbeitsgedächtnis

 

  • Zeitgefühl

 

  • Übergänge & Starten von Aufgaben

 

  • Emotionale Regulation

Symptome – so zeigt sich ADHS im Alltag

 

ADHS hat viele Gesichter. Hier mal eine Auswahl:


ADHS ist nicht gleich ADHS

 

Es gibt verschiedene Subtypen:

 

  • Unaufmerksamer Typ – häufig bei Mädchen & Frauen (z. B. Tagträumen, Chaos im Kopf)

 

  • Hyperaktiver/impulsiver Typ – häufig bei Kindern (z. B. Zappeln, Unterbrechen, Unruhe)

 

  • Kombinierter Typ – eine Mischung aus beidem

 

 

Und dazu: Masking. Viele lernen früh, sich anzupassen – auf Kosten der eigenen Energie. Außen ruhig, innen Sturm. Oft wird ADHS dann erst im Erwachsenenalter erkannt – manchmal nach Burnout, Depression oder einer „Fehldiagnose“.


Diagnose – und dann?

 

Eine ADHS-Diagnose bekommst du idealerweise von spezialisierten Fachärzten oder Diagnostikzentren. Leider sind Wartezeiten oft lang und gute Diagnostik ist rar – besonders bei Erwachsenen und Frauen.

 

Aber: Die Diagnose verändert alles. Nicht, weil sie dich in eine Schublade steckt – sondern weil sie dir endlich erklärt, warum du bist, wie du bist.


Mein ADHS – in echt

 

Ich dachte früher immer, ich bin einfach zu empfindlich, zu vergesslich, zu laut, zu chaotisch. Und gleichzeitig: zu intensiv, zu schnell, zu komplex.

Jetzt weiß ich: Ich bin genau richtig – nur mein Betriebssystem ist ein anderes.

 

ADHS fühlt sich für mich an wie ein Raum voller Ideen, in dem alle Türen gleichzeitig offenstehen.

Wenn ich stabil bin, tanze ich durch die Türen. Wenn ich erschöpft bin, stolpere ich über alles.

Ich habe Strategien gefunden, um mit meinem Dopaminmangel umzugehen – manche sind kreativ, manche sind unkonventionell. Aber sie helfen mir, mein Tempo, meine Tiefe und meine Sprunghaftigkeit zu nutzen, statt sie zu bekämpfen.

 


Und sonst so?

 

ADHS geht oft Hand in Hand mit:

 

  • Autismus (vor allem mit PDA-Profil)

 

  • Hochbegabung

 

  • Traumafolgestörungen

 

  • Reizfilterschwäche & Sinnesüberempfindlichkeit

 

  • Essstörungen, Depression, Angststörungen

 

  • emotionale Dysregulation

 

  • Perfektionismus & Aufschieberitis

 

ADHS bedeutet nicht, dass du kaputt bist.

Es bedeutet, dass du auf deine Art funktionierst – anders, aber nicht falsch.


Wenn du dich wiedererkennst…

 

…dann bist du hier richtig.

Auf meinem Blog erzähle ich von Strategien, Umwegen, Rückfällen und Erfolgen.

Ich möchte dir Mut machen – und zeigen, dass auch ein verkabeltes Gehirn wunderschöne Verbindungen knüpfen kann.

Zwischen Glitzer, Grau und Geräusch.


Weiterführende Links & Ressourcen 

 

 

 

 

[Bücher & Fachliteratur (Empfehlungsliste folgt)]


Hinweis: Diese Seite ersetzt keine fachliche Diagnose, sondern soll Orientierung bieten und das Verständnis fördern – für Betroffene, Angehörige und alle, die lernen möchten, wie vielfältig Neurodivergenz ist.