Mit Augenkontakt - Wenn man mir sagt, ich soll etwas lassen

Veröffentlicht am 7. Mai 2025 um 18:00

© Lisa Widerek 2025 · Wenn Erwartungen Druck werden und das Herz „Nein“ sagt – ein Text über PDA, Hochbegabung und die Kunst, trotzdem man selbst zu bleiben.

Wenn Erwartungen Widerstand auslösen

Es gibt diesen Spruch, der mich wie ein Blitz getroffen hat:

"Jedes Mal wenn jemand zu mir sagt: 'Das macht man in deinem Alter nicht mehr', mache ich es nochmal. Mit Augenkontakt."

Ich habe gelacht.
Dann habe ich nachgedacht.
Und dann habe ich mich erkannt.

Denn das bin ich. Komplett.
Nicht aus Trotz, nicht aus Ego.
Sondern, weil mein ganzes Nervensystem sich weigert, etwas zu tun, nur weil es von mir erwartet wird.

Willkommen in meiner Welt – mit PDA-Profil, Hochbegabung, viel zu viel Selbstreflexion und einem Nervensystem, das manchmal einfach sagt:
"Nope."


Warum PDA kein Trotz ist

Pathological Demand Avoidance – oder auf Deutsch: pathologische Vermeidung von Erwartungen.

Das klingt erstmal heftig.
Und ja, manchmal ist es das auch.

Denn PDA bedeutet nicht, dass ich grundsätzlich gegen alles bin.
Sondern, dass allein die Existenz eines Erwartungsdrucks mein System blockieren kann.

Du sagst:
"Mach das jetzt bitte."

Mein Gehirn:
"Ah okay. Hölle, Panik, Flucht, Widerstand."

Und dabei will ich es eigentlich tun.
Ich weiß, dass es sinnvoll ist.
Ich sehe den Plan.
Ich kenne die Konsequenzen.

Aber mein Körper spielt nicht mit.


Ich kenne die Regeln – aber mein Inneres rebelliert

Als hochbegabter Mensch analysiere ich blitzschnell, was logisch wäre.
Ich sehe zehn Züge voraus.

Ich könnte ganze Szenarien durchrechnen – und trotzdem reagiere ich irrational.

Denn PDA hat nichts mit Dummheit zu tun.

Es ist nicht Trotz.
Es ist neurologisch.

Es ist ein Feueralarm im Kopf, wenn jemand sagt:
"Du musst…"

Es ist ein innerer Rückwärtsgang, sobald jemand mir etwas aufzwingt.

Selbst dann, wenn ich es eigentlich will.


Mit Augenkontakt

Wenn ich trotzdem tue, was ich will – dann nicht leise.

Dann tue ich es bewusst.

Dann tue ich es mit Augenkontakt.

Nicht aus Trotz, sondern aus Selbstbehauptung.
Aus dem Gefühl heraus:
"Ich darf sein, wie ich bin."

Denn ja – ich bin anders.
Aber anders ist nicht falsch.
Anders ist nur… anders verdrahtet.


Fazit: Ich bin nicht respektlos. Ich bin ehrlich.

Ich bin nicht schwierig.
Ich bin nicht stur.
Ich bin nicht kindisch.

Ich bin einfach verdammt sensibel für Druck.
Für Ungerechtigkeit.
Für "das macht man nicht".

Und genau deshalb bin ich manchmal unbequem.

Aber das ist okay.

Denn ich tue Dinge mit Haltung.
Mit Absicht.
Und manchmal auch: mit Augenkontakt.

Herzlich,

FliWi


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